Es ist noch nicht viel Zeit vergangen, dass Daniel in der Disziplin No-Limit mit einer Maske 133 Meter tief abgetaucht ist.
Daniel im Interview mit Timo von Freedive your life
Hier erfahrt ihr, wie es dazu kam, dass Daniel entspannt und mit genug Luft in so grosse Tiefen hinabsinkt, und wie er es schafft, die begrenzte Luft, die wir beim Freitauchen zur Verfügung haben, optimal einzusetzen.
Kaum ist Daniel zurück, hat er bereits Pläne tiefer zu tauchen. Denn für ihn ist der Druckausgleich nicht mehr der limitierende Faktor.
Daniels limitierende Faktoren sind vielmehr die Trainingsbedingungen und die Zeit die er für das Training aufbringen kann. Er ist beruflich mit mehreren Jobs, sowie als Instruktor und mit seinen privaten Coachings sehr ausgelastet. Da bleibt nicht viel Zeit fürs Training übrig. Auch lebt er nicht an einer der berühmten Freitauch Destinationen, wo er täglich Tieftauchen trainieren könnte. Daniel hat mit Kaluna Freediving seinen Lebensmittelpunkt in Zürich, der bergigen Schweiz. Weit und breit ist kein Meer in Sicht. Aber immerhin gibt es den Zürisee. Zum Glück! Nur sind die Trainingsbedingungen jenseits der 60 Meter mit 6 Grad Wassertemperatur und völliger Dunkelheit nicht sehr einladend und das Training mit zu grossen Risiken verbunden.
Wie ist es Daniel also gelungen, ein so unglaubliches Ergebnis zu erreichen?
Daniel ist seit 10 Jahren am freitauchen. In den ersten 6 Jahren hat er beim Freitauchen keinen besonderen Fokus auf eine bestimmte Technik beim Druckausgleich oder auf Körperfitness gelegt. 2012 ging es für ihn ein ganzes Jahr nicht tiefer als 30 Meter.
Der Druckausgleich war der limitierende Faktor
Die Frustration war gross. Viele Tipps von anderen Freitauchern, wie z.B. “Du musst nur wirklich entspannt sein, dann geht es!” haben nur bedingt geholfen. Daniel war entspannt und fokussiert und es ging trotzdem nicht weiter. Mit viel herumexperimentieren gelang es ihm schließlich, unter sein Residualvolumen (welches bei ihm bei ca. 33 m lag) fortzuschreiten. So wie Daniel geht es wahrscheinlich vielen. Ohne zu wissen mit welcher Technik ein bestimmter Fortschritt möglich wird, geht es plötzlich ein bisschen tiefer. Bis das nächste Limit erreicht wird, und es wieder nicht weiter geht.
Dem Druckausgleich mit “Body-Mind” Intelligenz und Geduld begegnen
Die Ausbildung zum Apnea-Academy Freitauchinstruktor mit Andrea Zuccari als Ehrengast hat für Daniel Licht ins Dunkel gebracht. Licht in erster Linie dahingehend, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, was anatomisch in der Tiefe beim Druckausgleich geschieht. Spüren und beschreiben zu können, welche Muskeln gerade benutzt werden, oder zum Beispiel die Lage der Zunge zu erkennen. Diese Bewusstseinsbildung hat in den letzten Jahren zu vielen “aha” Momenten geführt.
Ein Schlüsselerlebnis
Nach der ersten Begegnung mit Andrea Zuccari hatte Daniel herausgefunden, dass er sich selber die Technik “Reverse Packing” beigebracht hatte, um sein Residualvolumen zu unterschreiten. Daniel beginnt zu reflektieren was bisher geschah.
Die Herangehensweise an das Thema Druckausgleich über Bewusstseinsbildung, Erlernen der Anatomie des Mund- und Rachenbereichs und einer Vielzahl von Übungen zur Stärkung und Sensibilisierung dieser ganz “neu entdeckten Körperteile”, hat alles geändert. Daniel ist erleichtert und gleichzeitig unendlich neugierig. Endlich gibt es etwas mit dem er arbeiten kann.
Challenge accepted!
Seither sind Fortschritte oder Misserfolge beim Druckausgleich erklärbar und rational nachvollziehbar. In 99 % der Fälle scheitert der Druckausgleich, weil wir nicht in der Lage sind die relevanten Muskeln (z.B. der Zunge, Wangen, Eustachische Röhre, den Kehlkopf, die Stimmritze etc.) zu kontrollieren. So gut wie nie liegt es daran, dass jemand anatomisch dazu nicht in der Lage ist.
Mit gezielten Übungen für die Muskel-Motorik im Mund und Stretching Übungen (mit der Yoga-Bridge), hat es Daniel in kurzer Zeit geschafft, in Tiefen vorzustossen, welche vor ein paar Jahren für ihn utopisch erschienen.
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Hast du ein Feedback zu dem Artikel, oder Erfahrungsberichte darüber, wie es dir gelungen ist, deinen Druckausgleich zu verbessern?
"Die Liebe zur Unterwasserwelt begleitet mich solange ich denken kann. Ich konnte noch nicht schwimmen, da bin ich schon getaucht." |